Von Severin Renggli
Inzwischen sind schon 3 Monate vergangen, seit ich wieder von meinen Angelferien in den Malediven zurück bin. Der Alltag ist schon längst wieder Realität und das Wetter immer noch gleich regnerisch wie damals, daher die Beweggründe für einen weiteren Bericht über meine Reise, um die Erinnerungen und Emotionen wieder aufleben zu lassen.
Die Planung fing schon im Juli 2023 an, zu Sechst suchten wir ein gemeinsames Datum für unsere Reise. der Vorteil von Frühbuchen war, dass wir kaum ein Problem hatten für ein passendes Datum. Die Preise waren schon fast schockierend günstig, so günstig, dass die Materialbeschaffung wieder einmal teurer wurde als der ganze Trip. Unzählige Pakete kamen aus der ganzen Welt. Die Schnüre bestellte ich in Kroatien. Das Paket kam in absoluter Rekordzeit! 24h von Bestellung bis zur Lieferung an die Haustüre. Einfach nur Wahnsinn!
Am 6. März 2024 trafen wir uns dann endlich zur Mittagszeit am Flughafen in Zürich. Die Bange, dass meine Köder bei der Sicherheitskontrolle weggenommen würden, war riesig. Wegen dem hohen Gewicht konnte ich sie nicht im Koffer transportieren. Nach einem kurzem Sprengstoffabstrich waren dann aber auch meine Köder durch die Sicherheitskontrolle. Von Zürich flogen wir mit Qatar Airways 6h nach Doha. Die Erinnerungen von damals in Doha waren nicht so gut, es herrschte ein Riesenghetto und viele verpassten ihren Flug, dieses Mal hatten wir aber Glück und die Zeit reicht reichlich. Von Doha ging es dann weiter nach Male. Wir kamen am Morgen früh in der Hauptstadt der Malediven an. Der Flughafen war eher klein und schlicht, daher stieg auch meine Nervosität, dass auch wirklich all unser Material angekommen war. Nach einigen bangen Minuten konnten wir dann aber unser Gepäck vom Laufband holen. Zwischen all den Sugardaddys und ihren Begleiterinnen mit dem Schlauchboot im Gesicht kämpften wir uns zum Pier, wo wir empfangen wurden. Ein bisschen hatten wir schon ein mulmiges Gefühl. Was, wenn es nicht so ist, wie wir es uns vorgestellt haben? Wie wird das Leben sein, 9 Tage nur auf dem Meer? Wie wird die Stimmung sein, so lange auf engem Raum? Wie macht der Körper mit bei so einer extremen Belastung usw.
Die Fischerei war nicht ganz einfach, durch den fehlenden Wind erwärmte sich das Wasser enorm, sodass die Fische eher träge waren, und wenn wir mal beim Jiggen etwas dran hatten, kam der Taxman (Hai) und frass den Fisch, während wir ihn hochkurbelten. Trotz der nicht einfachen Bedingungen hatten wir einige großartige Momente zu verzeichnen, die unvergesslich sind. Die ganzen Vorbereitungen hatten sich gelohnt, denn ich wurde mit reichlich harten Drills, krassen Einschlägen und schönen Fischen belohnt.
Die ganzen 9 Tage herrschte eine super Stimmung. Dies lag sicher auch an dem Verwöhnprogramm unserer Crew. Jeden Tag bekamen wir drei riesige Mahlzeiten frisch zubereitet von unserem Koch, der Service war genial, es fehlte an nichts. In den 144h (6 Tagen haben wir insgesamt „nur“ 72h geangelt. Wir haben definitiv das Maximum aus dieser Zeit rausgeholt und sind an unsere Grenzen gegangen, aber unser Motto war sowieso „Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit“. Daher war alles legitim.
Wir sind als Freunde gegangen und als noch bessere wieder zurückgekommen. Es ist schön zu erleben, wenn eine größere Gruppe so großartig miteinander harmoniert und einander unterstützt. Ich hoffe sehr, dass auch ihr, liebe Fischerzünftler/innen, sowas erleben dürft. Und wenn ihr das schon erleben durftet, freut mich das umso mehr.